Ein besonderer Anziehungspunkt ist die an der Straße Jüchsen - Wachenbrunn gelegene, landschaftlich reizvolle "Widderstatt", eine der bedeutendsten vorgeschichtlichen Siedlungsplätze Südthüringens.
Erste Hinweise auf die Keltensiedlung „Widderstatt" fand bereits 1905 der Jüchsener Pfarrer F. Späth, 1954 entdeckte Klaus Heydenblut aus Themar ersten Bronzeschmuck und Glasarm-Ringbruchstücke. 1966 begann unter Leitung von Prof. Behm-Blanke (geehrt durch einen Gedenkstein in der Widderstatt) die systematische Ausgrabung (Suchschnitte 2 auf 70 Meter) von 1,2 ha vom Bachlauf zum Flurstück Toter Mann, Richtung Westen.
1981, nach 15 Jahren Grabungstätigkeit, lag ein Fundreichtum vor, der alle vorherigen Ausgrabungen deutschlandweit übertraf: Aus der Mittelsteinzeit wurden typische Steinwerkzeuge (Artefakte) gefunden. Für eine Besiedelung in der Jungsteinzeit (Neolithikum) sprechen Artefakte aus Amphibolschiefer (Hornblende) und Bestattungen der Glockenbecherkultur. Ab der Mittleren Bronzezeit (650 v. Chr., Hallstatt D) war eine größere Siedlung vorhanden, deren Begräbnisstätten (noch zehn Grabhügel) im Rittersrain anzutreffen sind. Aus der Hallstattzeit (bis 6. Jahrhundert v. Chr.) wurden bis zu 14 auf 4 m große Pfostenhäuser aus Flechtwerk mit Herdstellen aus Kalksteinen und kleinere Vorratsgruben nachgewiesen. Sage und schreibe 181 bronzene und eiserne Gewandspangen, Bronzeschmuck als Hals-, Arm-, Finger- und Ohrringe; Nadeln und Toilettengeräte wie sonst nirgends in Deutschland, Ketten und verschiedene Metallwaffen und –werkzeuge wie Sensenteile, Nägel und Pflugscharen wurden gefunden. Umfangreichste Fundgattung war aber die Keramik mit vielen „Importgefäßen", wohl ihres zu transportierenden Inhalts wegen.
Vermutlich als Handelsgut gelangten die über 100 entdeckten Glasarmringe und –bruchstücke sowie Ringperlen aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. zur Widderstatt. So kamen die Archäologen des Museums für Ur- und Frühgeschichte in Weimar zu der Erkenntnis, dass die keltischen Bewohner der Widderstatt neben der Arbeit in der Landwirtschaft vor allem als Handwerker und Händler tätig waren. Die Hauptsiedlungsphase endete ebenso wie auf der Steinsburg abrupt in der Mitte des 1. vorchristlichen Jahrhunderts. Im Museum in Jüchsen sind viele Exponate und präzise Erläuterungen zur Widderstatt sehr anschaulich dargestellt, ebenso im Steinsburgmuseum zwischen den Gleichbergen.